Den Hochschulen ist bewusst, dass die Berufsbildung ein wichtiger Bestandteil des Erfolgsmodells des Bildungssystems Schweiz ist. Entsprechend hat swissuniversities grosses Verständnis für das Anliegen, die Berufsbildung mit ihren verschiedenen Facetten aufzuwerten.
So können die Hochschulen den Vorschlag, den höheren Fachschulen eine bessere Sichtbarkeit durch das Bezeichnungsrecht «Höhere Fachschule» zu verleihen, gut nachvollziehen.
Die Titelzusätze «Professional Bachelor» und «Professional Master» werfen jedoch Fragen auf, und swissuniversities ist hier - wie schon mehrmals dokumentiert – skeptisch. Denn die vorgeschlagenen Titel(-zusätze) sind im Hochschulbereich verankert. Durch deren Nutzung im Rahmen der höheren Berufsbildung besteht das Risiko, dass eine zusätzliche Verwirrung gestiftet wird, worunter auch die Profilabgrenzung der verschiedenen Bildungsangebote – ein wichtiges Element des Bildungssystems in der Schweiz – reduziert wird. Zudem ist zu beachten, dass auf diesem Weg Bachelor- und Masterabschlüsse erlangt werden könnten, ohne vorher eine Berufsmaturität absolviert zu haben, womit die Berufsmaturität abgewertet werden könnte. swissuniversities regt deshalb an zu prüfen, auf welche Weise diesem Risiko durch Titelzusätze o.ä. Rechnung getragen werden kann.
Im Übrigen erscheint es uns sinnvoll, wie der Bundesrat selbst hervorgehoben hat, die Frage der Titel auch in die sonstigen Bemühungen, um die Aufwertung der höheren Berufsbildung einzubetten.
swissuniversities ist bereit und interessiert, den Austausch fortzusetzen und sich konstruktiv für eine Lösung im Interesse der höheren Berufsbildung und des Bildungsplatzes Schweiz einzusetzen.