Für die Hochschulen stellt sich die Situation bei den Forschungsprogrammen zum aktuellen Zeitpunkt wie folgt dar: Projekte können nicht mehr wie geplant realisiert werden, die Schweizer Forschenden verlieren Projektleitungen, Projekte und Forschende verlagern sich in EU-Länder. Damit werden in den Budgets der Hochschulen Millionenbeträge fehlen.[1]
Bei den Bildungsprogrammen von Erasmus+ wird die Schweiz nicht nur von den Austauschprogrammen ausgeschlossen, sondern auch vom Aufbau eines europäischen digitalen Bildungsraums. Dies hat für die Hochschulen die Konsequenz, dass die Partnerschaften kompliziert bilateral ausgehandelt werden müssen und die administrativen Hürden zunehmen. All dies führt dazu, dass die Schweiz sowohl für die Partner wie auch die Studierenden weniger attraktiv ist.
swissuniversities appelliert an die Bildungs- und Forschungspolitik, mit folgenden Massnahmen die internationale Spitzenposition der Schweizer Hochschulen zu sichern:
- Die rasche Entwicklung von für die EU akzeptablen Angeboten für eine vollwertige Assoziierung.
- Die nachhaltige Sicherstellung von Instrumenten und Budgets, welche den Schaden der Nicht-Assoziierung für die Hochschulen reduzieren.
- Die konsequente Ausrichtung der aktuellen Massnahmen auf die Bedürfnisse der Hochschulen und der Forschung.
Zu den wichtigsten Ressourcen der Schweiz gehören Wissen und Bildung. Werden die Hochschulen geschwächt, verliert auch der Standort Schweiz an Attraktivität. Es ist deshalb im allgemeinen Interesse, eine Erosion der internationalen Positionierung des Wissensplatzes Schweiz zu verhindern.
[1] Im Januar 2022 hat swissuniversities bereits Szenarien für die Entwicklung der europäischen Zusammenarbeit präsentiert.