Bildung für eine Nachhaltige Entwicklung an Institutionen der Lehrer:innenbildung breit verankern - Anregen, Initiieren, Vernetzen
Bildung für eine Nachhaltige Entwicklung (BNE) ist ein aktuelles Thema. Sie ist in allen neuen Lehrplänen von der Primarstufe bis zur Sekundarstufe II und zunehmend auch in der Lehrer:innenbildung verankert. Ihre Ausrichtung auf eine wünschenswerte Zukunft macht sie zu einem motivierenden, bereichsübergreifenden Ansatz, der mit den Schulfächern und den Bereichen der Berufsbildung verknüpft werden kann. Welche Beiträge leisten unterschiedliche Fach- und Bildungsbereiche zu einer BNE und welche Beiträge leistet diese "Bildung für..." in der Lehrer:innenbildung?
Um dieses Potenzial auszuloten, findet eine Weiterbildungs- und Vernetzungstagung statt, die von der Arbeitsgruppe BNE der Kammer der Pädagogischen Hochschulen (PH) von swissuniversities organisiert wird. Sie richtet sich an Ausbilder:innen von Lehrpersonen aller Fachrichtungen und Ausbildungsstufen, einschliesslich der Berufsbildung. Sie soll den disziplinären und interdisziplinären Austausch rund um BNE anregen und Möglichkeiten aufzeigen, wie man sich im eigenen Bildungsbereich darauf beziehen kann.
Nachhaltige Entwicklung ist eine gesellschaftliche Vision, die auch in der Schweizer Verfassung verankert ist. Die entsprechende Bundesstrategie sieht vor, dass das Schweizer Bildungssystem die Menschen befähigt, „die Bedeutung der nachhaltigen Entwicklung zu erkennen und sich aktiv und reflektierend an ihrer Gestaltung zu beteiligen".
BNE hat sich in der Schweizer Bildungslandschaft zunehmend etabliert. BNE soll die Lernenden befähigen, am gesellschaftlichen Aushandlungsprozess hin zu einer nachhaltigen Entwicklung teilzunehmen, und ist in allen drei Sprachregionen fester Bestandteil der Lehrpläne der obligatorischen Schule. Darüber hinaus wird BNE derzeit in den Rahmenlehrplan für die gymnasiale Maturität sowie in die SBFI-Rahmenlehrpläne für Berufsbildungsverantwortliche integriert.
Als fächerübergreifender Ansatz hängt die konkrete Umsetzung von BNE davon ab, wie sie innerhalb den Schulfächern eingebettet wird. In gewissen Fachbereichen wie Geographie, Biologie oder "Natur, Mensch, Gesellschaft" ist BNE bereits breit verankert. Als fächerübergreifendes Bildungskonzept betrifft BNE jedoch alle Bildungsbereiche und damit auch alle Studienbereiche der Lehrer:innenbildung - und hier liegt ein grosses Entwicklungspotential.
Es stellt sich zum einen die Frage, welche Bedeutung Fachbereiche wie Mathematik, Bildnerisches Gestalten, Sport oder im Falle der Berufsbildung bspw. die Allgemeinbildung (ABU), die Berufskunde (BKU) oder Fächer der Berufsmaturität (BM) für den Erwerb spezifischer Kompetenzen einer BNE haben und welchen spezifischen Beitrag sie dazu leisten. Zum anderen muss die Frage bearbeitet werden, wie Lehrpersonen unterschiedlicher Bildungsstufen und Fachbereiche in Aus- und Weiterbildung befähigt werden können, das Bildungskonzept BNE in ihrer Unterrichtspraxis zu integrieren und auch (gemeinsam) fachbereichsübergreifend umzusetzen?
Hier setzt die Weiterbildungs- und Vernetzungs-Tagung der Kammer PH von swissuniversities an. Die Tagung richtet sich an Dozierende von Lehrer:innenbildungsinstitutionen aller Bildungsstufen (Kindergarten bis und mit Sekundarstufe 2 inkl. berufliche Grundbildung). Sie soll helfen, den Beitrag und das Potential der je eigenen Fachdidaktik bzw. des je eigenen Bildungsbereichs zu Fragen einer BNE und umgekehrt das Potential von BNE für die Weiterentwicklung des eigenen Fach- oder Bildungsbereichs auszuloten. Weiter soll die Tagung dazu anregen, interdisziplinäre Vorhaben im Hinblick auf die Befähigung von Studierenden respektive Lehrpersonen zur Umsetzung einer BNE anzugehen und zu unterstützen. Schliesslich soll die Bildung einer interdisziplinären BNE-Community ermöglicht werden.
Trägerschaft: Kammer PH swissuniversities, AG BNE
Organisation: PH FHNW, HEP Vaud, EHB, éducation21
Conference website: German, French